Das IPSC - Match
Die Sicherheit
Das IPSC-Schießen ist eine Schießsportdisziplin, bei der eine geladene Waffe nach dem Startsignal aus dem Holster gezogen wird und der Schütze teilweise lange Parcours mit der Waffe in der Hand zurücklegen muß. Unter diesen gegebenen Umständen ist es selbstverständlich, daß das oberste Gebot beim IPSC-Schießen die Sicherheit ist.
Hier möchte ich Ihnen die Regeln und Verhaltensweisen zum Thema Sicherheit vorstellen.
Der Schütze, der das IPSC-Schießen in Deutschland betreiben will, muß einen Sicherheitslehrgang mit anschließender Prüfung ablegen (SuRt = Sicherheits und Regeltest). Dieser SuRt wird von verschiedenen Mitgliedern des German Range Officers Institute (GROI) veranstaltet. Bitte erkundigen Sie sich beim BDS über die Veranstaltungsorte dieser Lehrgänge. Vielleicht kann auch ihr Verein nach Absprache mit dem GROI einen solchen Sicherheits- und Regeltest organisieren und einen Vertreter des GROI dazu einladen.
In diesem Lehrgang lernt der Schütze die Regeln, die für die sichere Ausübung dieses Sportes unumgänglich und ein absolutes Muss sind. In der darauffolgenden Prüfung muß der Schütze seine Kenntnisse theoretisch und praktisch unter Beweiss stellen. Bei einem Wettkampf erfolgt zuerst ein "General Briefing", die Einweisung der Teilnehmer in die Gegebenheiten Schießstandes, geltende Sicherheitsvorschriften und die Vorstellung der verantwortlichen Personen. Hier wird in der Regel auch auf den Sicherheitswinkel des Schießstandes hingewiesen.
Dieser Winkel beschreibt den grössten Schwenkbereich mit Ihrer Waffe während einer Übung. Beim überschreiten dieses Winkels erfolgt eine Disqualifikation des betreffenden Schützen. Bei großen Wettkämpfen wie z.B. Welt- und Europameisterschaften ist dieses General Briefing im sogenannten "Match Booklet" abgedruckt.
Der Schießstand ist mit sogenannten safety zones, Sicherheitszonen, ausgestattet. Nur in diesen Sicherheitszonen ist es erlaubt, die Waffe auszupacken und zu holstern. In den sogenannten Primary safety zones können auch Zieh- und Anschlagübungen (Trockentraining) durchgeführt werden. In diesen safety zones ist es strengstens verboten, in irgend einer Form mit Munition zu hantieren. Auf dem Rest des Schießstandgeländes kann Munition gehandhabt werden, Sie können z.B Ihre Magazine überall laden, es sei denn, dass der Veranstalter Einschränkungen vorgibt, die jedoch im General Briefing bekanntgegeben werden müssen.
Der Ablauf
Die Waffe darf außerhalb der Sicherheitszonen nur nach Aufforderung durch die Standaufsicht, den sog. Range Officer (RO) aus dem Holster gezogen und geladen werden. Dies geschieht in der Regel nach dem Aufruf zum Start an der Übung für sie. Nach einnehmen der Startposition bekommen Sie vom RO die Frage gestellt: Do you understand the course of fire? (Haben Sie Fragen zum Ablauf oder zum Parcour?) Sie haben jetzt die letzte Gelegenheit, Fragen zur Übung zu stellen und zu klären. Danach erfolgt das Kommando: Load and make ready (Laden und Fertigmachen). Nach diesem Kommando haben Sie nun Zeit Ihre Waffe zu laden und zu sichern, sich zu konzentrieren und die Startposition einzunehmen. Der RO fragt Sie danach: Are you ready? (Sind Sie bereit?). Sollten Sie darauf mit einem JA antworten, mit dem Kopf nicken oder sich überhaupt nichts äußern, erfolgt kurz danach die Aufforderung Standby! (Achtung!) und innerhalb weniger Sekunden erklingt das Startsignal.
Nach dem offensichtlich letzten Schuß der Übung gibt der RO das Kommando: If you are finished, unload and show clear! (Wenn Sie fertig sind, entladen und die Waffe vorzeigen!). Wenn Sie die Übung beendet haben, entnehmen Sie das Magazin, entladen dann die Waffe und zeigen dem RO das leere Patronenlager, indem Sie den Schlitten zurückziehen und sichern oder offenhalten. Nachdem sich der RO überzeugt hat, daß die Waffe jetzt ungeladen ist, erfolgt das Kommando: If gun clear, Hammer down and holster! (Wenn die Waffe ungeladen ist , Hammer abschlagen und Holstern!). Sie lassen daraufhin den Schlitten nach vorne, schlagen den Hammer ab (nicht mit dem Daumen langsam nach vorne lassen sondern für den RO hörbar) und holstern die Waffe wieder. Danach gibt der RO das Kommando an seine Helfer: Range is clear (Schießstand ist sicher) und es geht zur Trefferaufnahme.
Der RO begleitet Sie wie ihr Schatten durch die Übung und befindet sich immer hinter Ihnen an ihrer Seite. Er achten darauf, daß Sie während des Ablaufs der Übung Ihre Waffe sicher handhaben. So müssen sie zum Beispiel den Abzugsfinger sichtbar aus dem Abzugsbügel nehmen, wenn Sie sich über eine Strecke von mehr als einem Meter bewegen, während Sie nicht schießen oder Ziele anvisieren. Sollten Sie dies nicht tun, werden Sie vom RO verwarnt und im Wiederholungsfall erfolgt eine Disqualifikation.
Als Anfänger werden Sie sicher recht nervös sein wenn es an den Start geht, aber Sie können sicher sein, es geht allen anderen genau gleich. Lassen Sie sich nicht nervös machen und nehmen Sie sich Zeit um eine Übung sicher zu beenden. Die Range Officer (RO) haben die Aufgabe Ihnen zu helfen und Sie sicher durch die Stage zu begleiten, nicht die Aufgabe Sie zu disqualifizieren, die sollte ihnen immer bewusst sein!
© 1998 by G. Fabricius (www.waffen-online.de), geändert von Andreas Isele © 2016