Habe ich meine Waffe auch bei schnellen Serien unter Kontrolle ?

Diese Frage lässt sich leicht klären, denn der legendäre US-Pistolentuner Bill Wilson erfand mit dem "Bill Drill" schon vor Jahrzehnten eine einfache, für jeden nachvollziehbare Übung, die deutlich zeigt, ob man den Rückstoß und Hochschlag seiner Großkaliberwaffe auch bei schnellen Schussfolgen beherrscht.

Der Schütze steht mit geholsterter Waffe vor einer sieben (7) Meter weit entfernten IPSC-Scheibe. Auf das Startsignal des Timers zieht er die Waffe und feuert sechs Schuss innerhalb von zwei Sekunden ab, wobei alle Schüsse in der A-Zone der Scheibe liegen müssen.

Achtung:
Es geht nicht darum, die sechs Schuss in 1,8 Sekunden auf der ganzen Scheibe zu verteilen, sondern sechs saubere A-Treffer in zwei Sekunden zu platzieren. Sollte man sechs A-Treffer über der Zwei-Sekunden-Grenze schießen, ist dies immer noch eine sauberere Schießtechnik als die "Gießkannen-Technik" unter der Zeitmarke. Dann braucht man nur noch an der Zeitreduzierung zu arbeiten und sich nicht mit schlechten Angewohnheiten im Bereich der fundamentalen Schießtechnik - Faktoren "Griff-Abzug-Visier" herumärgern.

Das Geheimnis des sauberen, schnellen Schießens ist das Timing: während die Mündung durch den ausgelösten Schuß noch steigt, kann man bereits den Abzug für eine weitere Schussauslösung vorbereiten und in dem Moment, in dem das Korn wieder im Kimmenausschnitt und auf der Scheibenmitte erscheint, bricht der nächste Schuss. Bei Top-Schützen sieht das Ganze so aus, als würde eine mechanische Verbindung zwischen Abzug und Mündung bestehen, immer wenn sich die Mündung wieder in der Absenkphase befindet, bricht bereits der nächste Schuss.

Tip Caliber 2/99, Verfasst von Markus Rottländer (Quelle: ipsc.istcool.de)

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